Langeoog ist immer eine Reise wert. Das war die einhellige Rückmeldung der Hauptamtlichen, die an der diesjährigen Studientagung teilgenommen haben. Zu dieser Einschätzung hat jedoch nicht nur der Insel-Charme beigetragen. Mehr…
Knapp 50 Personen waren Teil der Gemeinschaft auf Langeoog. Einige Hauptamtliche hatten ihre Familien mitgebracht, um teilnehmen zu können.
Allerdings waren längst nicht alle Gemeinden vertreten. Auffällig beispielsweise: Keine der internationalen Gemeinden hatte ihren Pastor entsandt. Die Gründe sind naheliegend: Zeit und Geld! Die dortigen Kollegen arbeiten zum großen Teil nebenberuflich in den Gemeinden. Sie müssten sich Urlaub nehmen. Zudem fehlen oft die finanziellen Mittel. Letzteres ist immer mehr auch in deutschen Gemeinden der Fall. Corona und jetzt auch die sich abzeichnende Wirtschaftskrise wirken sich aus. Wir wollen und müssen hier aufmerksamer sein. Finanzielle Gründe sollten niemanden von der Teilnahme abhalten. Ob es hier künftig einen Fonds geben kann? Gelebte Solidarität, gespeist aus den Spenden der Gemeinschaft? Die Kollegenschaft wird diesbezüglich das Gespräch mit der Landesverbandsleitung suchen.
Aber nicht nur Hauptamtliche nahmen auf der Tagung auf Langeoog teil. Auch Bund und Landesverband waren vertreten und brachten einige Themen und Fragestellungen mit. Eine kleine Auswahl: Wie kann dem Mangel an Hauptamtlichen begegnet werden? Was verbirgt sich hinter dem Stichwort „Revitalisierung“? Wie kann die Vernetzung von Gemeinden mit dem Bund und dem Landesverband verbessert werden?
Inhaltliches Schwergewicht der Fortbildung stellten aber die Beiträge der Hauptreferentin dar. Birgit Müller-Regenstein, Supervisorin, Coach, Referentin, regte die Anwesenden an, über sich selbst nachzudenken. Welche Treiber erkennen wir? Welche Art zu leiten liegt uns? Wo weichen wir unbequemen Themen lieber aus? Wer die Referentin einmal selbst kennenlernen möchte, kann z.B.mal in ihren Podcast reinhören.
Das Feedback der Teilnehmenden war jedenfalls sehr einhellig. Sie fühlten sich reich beschenkt.
So führt auch im kommenden Jahr die Reise im Herbst wieder auf Langeoog: Vom 6. bis 9. November. Dann ja vielleicht auch mit Vertretern unserer internationalen Gemeinden?
Vielleicht war die Verwirrung nie größer als in diesem Jahr. Predigende, die nicht erwünscht waren. Gemeinden, die vergeblich auf eine Predigt hofften. Verschiebungen und Absagen mit unterschiedlichen Befindlichkeiten. Deshalb soll im kommenden Jahr alles anders werden…
Es war ein sehr ehrlicher Austausch, den sich die Hauptamtlichen der Gemeinden auf ihrer diesjährigen Tagung gegönnt haben: Welches Ziel verfolgt eigentlich der jährliche Reisedienst?
Die Antworten fielen einheitlich aus: Es geht um Kennenlernen und Gedankenaustausch. Außerdem soll das Miteinander gestärkt werden. Von alledem gibt es sicher nicht zu viel im Landesverband.
Ob allerdings das derzeitige Prozedere diesem Ziel dient, wurde erheblich infrage gestellt: Sind Informationen über die Institution Landesverband für die einzelnen Gemeinden interessant? Wollen die Predigenden eine 100 Kilometer entfernte Gemeinde wirklich kennenlernen und umgekehrt? Warum kommt es zu einer derartigen Fülle von Verschiebungen, Absagen, Enttäuschungen?
Die Lösung scheint in dem Begriff „Nähe“ zu liegen. Künftig sollen die Verabredungen zu gegenseitigen Besuchen vorrangig im regionalen Kollegenkreis erfolgen. Zum „Tag des Landesverbandes“ kommen nicht Unbekannte zum Predigtdienst, sondern Vertreterinnen oder Vertreter benachbarter Gemeinden. Informiert wird nicht über eine Struktur, sondern über persönliche Erfahrungen. Und der Tag findet nicht statt, um einer Ordnung zu genügen, sondern um voneinander zu profitieren.
Diese Ziele sollen mit dem Tag des Landesverbandes - der dann auch mehr ein Tag der Nachbargemeinden sein würde - erreicht werden. Gleichwohl sollte der Termin schon jetzt verbindlich Eingang in die Kalender der Gemeinden finden. So kann Enttäuschungen und Irritationen vorgebeugt werden.
Also zum Vormerken: Der nächste Tag des Landesverbandes NRW findet am 12. November 2023 statt (mit einer Sammlung für ein gemeinsames Projekt, das unsere Solidarität benötigt.)