„Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ (Monatsspruch September, Mt 16,15)
Nun kommt es drauf an. Jesus wendet sich um und sieht seine engsten Nachfolger an...
... Jesus wendet sich um und sieht seine engsten Nachfolger an. Angesichts der vielen Gerüchte über seine Person will er es nun von ihnen wissen. „Was ist Eure Vorstellung von mir?“ Und dann platzt es aus Petrus heraus. Er bekennt, was ihnen allen den Atem raubt: „Du bist der Christus, der Sohn Gottes.“
Was das bedeutet, weiß zu dem Zeitpunkt noch niemand. Denn von dem Moment an, da Jesus sich zu diesem Hoheitstitel stellt, beginnt er, offen über sein Leiden und Sterben zu sprechen. Der Gesalbte Gottes wird seine Krönung in Form einer Hinrichtung erfahren. Eine Paradoxie. Eine sehr tröstliche allerdings.
Denn wir müssen ja auch täglich damit zurechtkommen. Wir bekennen und loben in unseren Liedern: Du bist der Höchste, oh Herr! Und erleben Niederlagen und Katastrophen. Wir sprechen uns Sonntag für Sonntag in seinem Namen Frieden zu und erleben doch Krieg ohne Ende. Es gibt Erhörungen, Glaubenserfahrungen, Momente, in denen uns Christus überwältigt. Oh ja, wir sollten sie nur nicht geringschätzen. Aber oft genug kommt der Herr uns rätselhaft vor.
Darum braucht es Gemeinschaft. Darum wollen wir als Schwester und Brüder gemeinsam unseren Glauben leben. Darum gibt es Verbindungen über Gemeindegrenzen hinaus in Form von Landesverband, Bund, Ökumene. Weil wir einander brauchen. Wenn die einen leiden, so unterstützen die andern. Anteil nehmen und Anteil geben. Von unterschiedlichen Perspektiven, Erfahrungen und Einsichten lernen. Wo das passiert, blitzt etwas auf von der Schönheit Gottes über den Tellerrand hinaus.
Ich möchte in meiner Funktion mit dazu beitragen, dass dies in unseren NRW Gemeinden geschieht. Jesus gibt uns eine große Verheißung mit auf dem Weg: „Was ihr auf Erden löst, soll auch im Himmel gelöst sein.“ Das sind mehr als leere Worte. Wie das allerdings vor Ort Gestalt gewinnen kann, bleibt eine spannende Frage. Falls Ihr Euch beim Übersetzen Unterstützung wünscht, sprecht mich gerne an und ladet mich ein.
Euer Martin Seydlitz (Referent des Landesverbandes NRW)